Die Datei .htaccess eignet sich bestens für Umleitungen aller Art. Die wichtigsten Möglichkeiten stellen wir Ihnen in diesem Tipp vor.
Die Datei .htaccess besteht in Ihrem Hauptverzeichnis auf dem Webserver oder kann dort erstellt werden. Es gibt zahlreiche Umleitungsvarianten; wir stellen Ihnen die gebräuchlichsten hier vor.
Beachten Sie allerdings, dass z.B. auch WordPress in die .htaccess schreibt. Und diesen Einstellungen sollten Sie nicht ins Gehege kommen. Die WordPress-Einträge beginnen mit # BEGIN WORDPRESS und enden mit # END WORDPRESS. Ganz am Anfang oder ganz am Schluss der .htaccess ist meist ein guter Platz für Ihre eigenen Codes
1. Domainumleitungen mit .htaccess
Vielleicht nennen Sie mehrere Domains Ihr eigen, die auf Ihre Hauptdomain umgeleitet werden sollen. Dies funktioniert mit folgenden Zeilen in der Datei .htaccess:
RewriteEngine On
RewriteCond %{HTTP_HOST} ^www\.ihrezweitdomain\.ch$ [NC]
RewriteRule ^(.*) https://ihrehauptdomain.ch/$1 [L,R=301]
RewriteCond %{HTTP_HOST} ^ihrezweitdomain\.ch$ [NC]
RewriteRule ^(.*) https://ihrehauptdomain.ch/$1 [L,R=301]
- In der ersten Zeile schalten Sie die RewriteEngine ein. Dies ist nur dann nötig, wenn nicht schon andere RewriteEngine-Conditions aktiviert sind.
- Dann folgen die Umletungsregeln: Ihre Zweitdomain (einmal mit «www» – auf Zeile 3 und einmal ohne – auf Zeile 6) wird jeweils auf Ihre Hauptdomain (Zeile 4 und 7) umgeleitet.
- Sie können so viele Zweitdomains eingeben, wie Sie wollen.
- Es ist auch denkbar, dass Sie in Zeile 4 und 7 eine spezielle Seite als Ziel eingeben.
2. Immer sicheren Zugriff auf die Domain erzwingen
Sollen alle Aufrufe Ihrer Website durch SSL abgesichert sein? Das ist durchaus empfehlenswert: Steht nämlich in der Adressleiste des Browsers, dass der Aufruf nicht sicher sei, so schadet das unter Umständen Ihrer Reputation. Auch Google bevorzugt https:// gegenüber http://.
Die Umleitung von http:// auf https:// funktioniert so:
RewriteEngine On
RewriteCond %{SERVER_PORT} !^443$
RewriteRule (.*) https://%{HTTP_HOST}/$1 [R=301,L]
- Zeile 1 ist wiederum nur nötig, falls die RewriteEngine nicht bereits gestartet ist.
- Die Zeilen 3 und 4 veranlassen den Server, alle Aufrufe mittels SSL-Zertifikat abzusichern.
3. «www» immer abzwacken
Die Zeiten, in denen jedem Aufruf einer Website das unsägliche «www» vorangestellt werden musste, sind vorbei. Auf mich persönlich wirken diese Websites eher old-fashioned, weswegen ich immer darauf verzichte, es aber natürlich als Umleitungsregel anbiete, falls ein User die Website mit «www» aufruft. Das geh so:
RewriteEngine On
RewriteCond %{HTTP_HOST} ^www\.ihrehauptdomain\.ch$ [NC]
RewriteRule ^(.*)$ https://ihrehauptdomain.ch/$1 [R=301,L]
- Zeile 1 – wie gehabt: Nur nötig, wenn RewriteEngine nicht bereits in der .htaccess vorhanden ist.
- Zeilen 3 und 4 zwacken dann das «www» in der Adressleiste ab und leiten auf die Domain um.
4. Das ganze umgekehrt: Immer mit «www»
Wer es anders möchte und unbedingt das «www» vor dem eigentlichen Domainnamen haben möchte, setzt folgenden Code ein:
RewriteEngine On
RewriteCond %{HTTP_HOST} ^ihrehauptdomain\.ch$ [NC]
RewriteRule ^(.*)$ https://www.ihrehauptdomain.ch/$1 [R=301,L]
- Auch diese Zeile 1 braucht man nur, wenn der Befehl nicht bereits in der .htaccess enthalten ist.
- Die Zeilen 3 und 4 ergänzen den reinen Domainnamen nach dessen Eingabe mit «www.»
Alle Umleitungen haben den Code «301». Das bedeutet, dass die Umleitungen von Dauer sind und dass Google & Co. die Suchmaschineneinträge sukzessive anpassen wird. Das Pendant zum 301er ist der Code «302», der eine Umleitung als temporär markiert. Solches eignet sich beispielsweise für eine zwischenzeitliche Umleitung im Rahmen eines Relaunchs. Die Suchmaschinen wissen dann, dass sie nicht aktiv werden müssen, weil die Umleitung nicht von Dauer sein wird.
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